1910-1946: Die Anfangsjahre
„Wohl nur der aktive Musikant selbst kann ermessen, wieviel Idealismus es bedarf, um eine Musikkapelle in guten und in schweren Zeiten zusammenzuhalten und immer wieder zu erneuern“, war schon in den Grußworten des Dirigenten des Musikvereins Liggersdorf, Arthur Rigger in der Festschrift zum 75-jährigen Vereinsjubiläum 1985 zu lesen.
Wenn Sie die nachfolgende Chronik des MV Liggersdorf lesen, können Sie vielleicht mitfühlen, dass dies nicht nur leere Worte sind, sondern dass in den vergangenen 100 Jahren viel Idealismus aufgebracht wurde, um einen Verein für viele Menschen attraktiv zu machen. Der heutige Musikverein Liggersdorf 1910 e.V. wurde 1910 als „Musikgesellschaft Liggersdorf-Kalkofen-Selgetsweiler“ von 17 Mitgliedern / Männern gegründet.
Als treibende Kräfte sollen Alfred Nusser, Engelbert Hofmeister und Johann Müller gegolten haben. Dies waren sicherlich nicht die ersten Musikklänge, die in Liggersdorf erklangen, denn schon in Hans Wagners Buch „Aus Stockachs Vergangenheit“ wird beim Landwirtschaftlichen Zentralfest in Stockach im Jahre 1842 eine „Türkische Musik“ aus Liggersdorf erwähnt. Die Ausbildung der Musiker im neu gegründeten Verein lag in den Händen des Stockacher Stadtkapellmeisters Nastansky.
Lehrer Alfred Nusser war ab 1911 der erste Dirigent des Musikvereins Liggersdorf. 1912 zog er aber bereits weg nach Villingen und ist im ersten Weltkrieg gefallen. Sein Nachfolger wurde Engelbert Hofmeister.
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 verstummten jedoch auch die Klänge des noch jungen Musikvereins. Die Kapelle spielte erstmals 1919 unter der Leitung des stellvertretenden Dirigenten Johann Müller bei der „Kriegerheimkehr“ wieder. Im Herbst 1920 kehrte Engelbert Hofmeister aus französischer Gefangenschaft heim und übernahm erneut die Führung als Dirigent. Mitte der 20er Jahre kam es zu Querelen und es gab zeitweise zwei Kapellen im Ort. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kam das Vereinsleben erneut zum Erliegen. Fünf Musiker mussten ihr Leben lassen und kehrten nicht mehr zu ihren Kameraden zurück.
1947-1970: Neuaufbau
Im Oktober 1947 wurde jedoch wieder mit dem Neuaufbau einer Kapelle begonnen. Engelbert Hofmeister legte nach 35-jähriger Tätigkeit altershalber den Dirigentenstock nieder und stand
nicht mehr zur Verfügung. Als neuer Dirigent konnte Hermann Pfeiffer, Stockach und als Vizedirigent Karl Sigmund gewonnen werden. 20 junge Männer und Burschen erlernten ein Instrument. Ihr erster Auftritt war bereits zu Weihnachten 1947. Mit Hängen und Würgen spielte man die Stücke „Glück auf“ und „Stille Nacht“.
In einer Gründungsversammlung am 20. November 1949 wurde die Neugründung der „Musikgesellschaft Liggersdorf-Kalkofen-Selgetsweiler“ durch 20 Männer beschlossen. Erster Vorstand wurde der Initiator, Vize-dirigent und Ausbilder Karl Sigmund. „Josef Kohler kehrte aus russischer Gefangenschaft heim. In ihm erwachte wieder das Musikertalent und er fand sogleich Anschluss an die ihm fremd gewordenen Musikkameraden“, ist im Schriftführerbericht des Jahres 1950 vermerkt. 1951 wurde Josef Kohler zum 1. Vorstand gewählt. 20 Jahre lang sollte er es bis 1971 meisterhaft verstehen, das Vereinsschiff zu führen. In seine Ära fielen die Beschaffung einer neuen Uniform im Jahr 1952, sowie der Ersatz nahezu aller bis dahin notdürftig beschafften Instrumente. Ein großes Problem stellte die Suche nach einem geeigneten Probenraum dar. Zuerst wurde im Erdgeschoß des Rathauses geprobt. Dies war aber der im Obergeschoss wohnenden Gendarmenfamilie oft zu laut und zu lange, weshalb in die Schule ausgewichen wurde. Hier gab es die gleichen Probleme mit der dort wohnenden Lehrerfamilie. Eine Lösung ergab sich, als die Gemeinde im Jahre 1965 ein neues Löschfahrzeug für die Feuerwehr kaufte, ein LF 16, das bis 2005 im Einsatz sein sollte, das aber nicht in die Feuerwehrgarage im Gebäude hinter der Schule passte. Der damalige Bürgermeister Josef Keller baute deshalb zwei neue Feuerwehrgaragen in die Scheune des Köhlerhofes und ließ das Feuerwehrhaus zu einem Probenraum umbauen.
1961 (um ein Jahr verspätet) wurde das 50-jährige Jubiläum drei Tage lang gefeiert. Die Feiern mit Festumzug waren das bis dahin größte Fest des Vereins. Am Samstagabend fand das Festbankett unter Mitwirkung mehrerer Kapellen und des Kirchenchores statt. Aus den Händen des Verbandspräsidenten des Blasmusikverbandes Linzgau-Bodensee, dem legendären Karl Graz, erhielten die Gründungsmitglieder Leo Benkler, Johann Moll, Hermann Effinger, Oskar Hahn und Kosmas Schaffart sowie Vorstand Josef Kohler und Karl Sigmund die goldene Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusikverbände verliehen.
Der Sonntag begann bereits um fünf Uhr mit dem Wecken der Dorfgemeinschaft durch die Musikkapelle Liggersdorf. Einer Ehrung der verstorbenen und gefallenen Musikkameraden am Kriegerdenkmal auf dem Friedhof folgte ein Festgottesdienst. Am Nachmittag zog sich ein Festumzug durch Liggersdorf. Den Nachmittag gestalteten die teilnehmenden Musikkapellen mit einem abwechslungsreichen Festkonzert. Am Montag wurde das Jubiläum mit einem Kinderumzug, einer Theateraufführung im Festzelt, sowie Wettkämpfen und Belustigungen auf dem Festplatz beendet.
Nach diesem großen Ereignis folgten Jahre, in denen man sich auf örtliche Kirchen- und Gemeindefeste konzentrierte, aber auch Verbands- und Bezirksmusikfeste in der näheren Umgebung besuchte, soweit dies der Gesundheitszustand des Dirigenten Hermann Pfeiffer zuließ. Am 08. Juni 1965 legte Hermann Pfeiffer, nach 18-jähriger Tätigkeit, den Taktstock nieder. Ein neuer Dirigent war weit und breit nicht in Sicht. Schließlich konnte Josef Kamel aus Winterspüren gewonnen werden, neben Winterspüren auch die Musikkapelle Liggersdorf als Dirigent zu leiten. Die wöchentlichen Musikproben leitete Vizedirigent Franz Lohr, die Hauptprobe und die Auftritte Josef Kamel.
Vom 28. – 30. Juni 1969 wagte sich der Verein bereits an die Ausrichtung eines Verbands-musikfestes. Es war eine Zeit, in der man zwar meinte dass nur größere Städte in der Lage wären Verbandsmusikfeste auszuführen, aber mangels Bereitschaft von diesen richteten immer wieder Dorfkapellen große Verbandsmusikfeste aus. Zur Eröffnung spielten die Stadtkapelle Meersburg und anschließend die bereits 1962 von Erwin Benkler gegründeten „Hohenfelser Musikanten“. Nach einem Festgottesdienst fand am Nachmittag ein Umzug statt. Verbandspräsident Graz verlieh Josef Kohler das große goldene Ehrenzeichen des Bundes Deutscher Blasmusikverbände. Am Abend spielte die Bauernkapelle Mindersdorf.
1971-1984: Auf Wachstumskurs
1971 übernahm Erwin Moser das Ehrenamt des Vorsitzenden von Josef Kohler, der sich, inzwischen 69 Jahre alt, nicht mehr zur Wahl stellte. Erwin Moser hatte kein leichtes Amt übernommen, war die Kapelle doch auf 17 Musikanten geschrumpft. Es galt also Jugendliche auszubilden, um den Fortbestand des Vereins zu sichern. Erstmals in der Vereinsgeschichte wurden ab 1971 neben neun Jungen auch sechs Mädchen an Instrumenten ausgebildet.
Josef Kamel verstand es meisterhaft in kürzester Zeit die Jugendlichen auszubilden und in die Kapelle einzubauen. 1973 führte er die Jugendlichen aus Liggersdorf und Winterspüren zu einer gemeinsamen Jugendkapelle zusammen, die bereits im gleichen Jahr beim Alterstreffen ihren ersten Auftritt hatten.
1972 wurde eine Alteisensammlung durchgeführt. Der Erfolg war so toll, dass noch im selben Jahr 21 neue Uniformen gekauft werden konnten. 1973 wurde die Hohenfelshalle in Liggersdorf, noch unter Bürgermeister Josef Keller, gebaut. Unter seiner Regentschaft war der Verein bereits in die ehemalige Feuerwehrgarage hinter der Schule eingezogen und hatte dort seinen ersten festen Probenraum bekommen. Im Raum unterhalb der Bühne bekam der Verein nun eine neue Bleibe für seine Probenarbeit.
Zur Finanzierung der Vereinsarbeit wurden in der neuen Halle, wie landauf landab zu dieser Zeit üblich, Tanzveranstaltungen abgehalten. Mit späteren Kontingentierungen auf maximal zwei Veranstaltungen je Verein im Jahr sollte diese Einnahmequelle bis 1990 sprudeln. Wegen stark steigender Gagen für die Bands waren die Hallen dann aber zu klein geworden, um noch Gewinne zu erzielen.
Im Zuge einer bundesweiten Gemeinde- und Kreisreform hatten sich die Gemeinden Liggersdorf, Mindersdorf und Selgetsweiler 1973 zur ersten Gemeinde Hohenfels zusammengeschlossen. Zum 01.01.1974 war das neue Hohenfels vom Landkreis Sigmaringen in den Landkreis Konstanz reformiert worden. 1975 schlossen sich die Gemeinden Deutwang und Kalkofen dem Gemeindeverbund an und bilden seither die Gemeinde Hohenfels unter dem Motto „5 Dörfer, eine Gemeinde“. Der Musikverein Liggersdorf wechselte in der Folge dieser Reform vom sich auflösenden Blasmusikverband Seegau-Linzgau in den Landkreis Konstanz zum Hegau-Musikverband. Im Zeichen des Abschieds wurde vom 03. – 05. Juni 1976 das 65-jährige Jubiläum als Bezirksmusikfest gefeiert.
Altersbedingt und gesundheitlich schwer angeschlagen legte Josef Kamel 1981 den Taktstock nach 16-jähriger Tätigkeit nieder. Er hatte unwahrscheinlich viel geleistet, die Kapelle auf ein sehr hohes Niveau gebracht und über 30 Jugendliche ausgebildet.
Zum 01.08.1981 übernahm erstmals seit der Wiedergründung im Jahre 1947 Arthur Rigger, ein aktives Mitglied des Musikvereins, den Dirigentenstab. Er hatte sich durch Kurse, sowie mit viel Mühe und Fleiß auf dieses Amt optimal vorbereitet. Ein erklärtes Ziel Riggers war es, in die Fußstapfen eines Josef Kamel zu treten und den guten Stand der Kapelle zu erhalten. Seinen Ansporn hatte er bereits bei seinen ersten Weihnachtskonzerten bestätigt.
An Silvester 1983 verstarb Josef Kohler im Alter von 81 Jahren. Dankbar gedachten ihm seine Kameraden musikalisch an seinem offenen Grab.
1985-1999: Neue Leitung
Dirigent Arthur Rigger hatte in den drei Jahren seiner Dirigentenschaft 20 junge Menschen zu Musikanten ausgebildet, die in den Verein integriert werden konnten. Die vielen Jungmusikanten benötigten aber Uniformen. Mit Zuschüssen der Gemeinde, Spenden und eigenen Reserven konnte Vorstand Erwin Moser 1984 eine neue Uniform anschaffen und beim Weihnachtskonzert vorstellen.
Verbunden mit dem 75-jährigen Vereinsbestehen feierten die mittlerweile 48 aktiven Musikanten 1985 mit einem Bezirksmusikfest ihre Integration in den Hegau-Musikverband, Bezirk Nellenburg. Zu diesem Jubiläum konnte wieder durch einen Zuschuss der Gemeinde und großzügige Spender eine Vereinsfahne angeschafft werden. Die Fahne trägt auf der Heimatseite Symbole der drei Ortschaften, aus denen die Musiker kommen. Für Liggersdorf steht die Pfarrkirche St. Cosmas und Damian und das nebenanliegende Kaplaneigebäude, für Kalkofen das Schloss Hohenfels und für Selgetsweiler eine damals am südlichen Ortsausgang stehende markante alte Linde, die auch das Wappen von Selgetsweiler prägte. Die Rückseite zeigt neben einer doppelten Lyra mit Notenlinien und Violinschlüssel den Schriftzug „In Freud und Leid zum Spiel bereit“.
1985 wechselte die Verantwortung für die Ausbildung junger Musikanten von Dirigent Arthur Rigger, durch ein neu geschaffenes Amt eines Jugendleiters, auf Martin Groß. 1988 war in Hohenfels ein Jahr des Wechsels. Ein neuer Bürgermeister wurde gewählt (Hans Veit), ein neuer Pfarrer kam in die Gemeinde (Pater Josef Palakatukunnel aus Indien) und die Mitglieder des Musikvereins wählten einen neuen Vorstand.
Der neue Vorstand Adolf Hahn forcierte die Jugendausbildung mit Jugendlichen aus allen fünf Hohenfelser Teilorten. Dadurch konnte das Niveau der Kapelle nochmals deutlich gesteigert werden. Anfang August 1987 veranstalteten Musik- und Sportverein ein erstes Sommerfest in einem Festzelt. Ab dem folgenden Sommerfest im August 1988 sollte das Fest fester Bestandteil im Jahresablauf werden, jedoch mit jährlichem Wechsel des Veranstalters zwischen Musik- und Sportverein. Nach einem weiteren Sommerfest 1989 feierte der Sportverein Anfang August 1990 sein 25-jähriges Bestehen. Ein Jahr verspätet wurde in der ersten Maiwoche 1991 das 80-jährige Vereinsbestehen des Musikvereins mit einem Zeltfest gefeiert, bei dem sogar das damals renommierte Alpenland Quintett aufspielte.
Der Termin im Mai erwies sich günstiger als in der Ferien und Urlaubszeit im August. Dies war dann auch die Geburtsstunde des mittlerweile schon traditionellen Maifestes, das im Wechsel mit dem Sportverein jeweils am Wochenende über den 1. Mai stattfindet. Nachdem 1986 der in der Ortsmitte gelegene Köhlerhof von der Gemeinde Hohenfels erworben, abgerissen und im gleichen Baustil zu einem schmucken Rathaus aufgebaut worden war, folgte 1993 der Umbau der ehemaligen Scheune mit Feuerwehrgaragen zu einem Vereinshaus mit mehreren Tagungsräumen. Die Musikkapelle und das inzwischen in die Jahre gekommene Feuerwehrauto von 1965, schrieben von nun an wieder gemeinsam Geschichte. Kam das neue Probenlokal doch gerade über die damals erbauten Feuerwehrgaragen. Das neue Probenlokal wurde mit einer großen Instrumentenausstellung und einer Präsentation der Vereinsgeschichte gebührend eingeweiht. Bei diesem Anlass wurden auch erstmals passive Mitglieder geworben, die als Gönner des Vereins, mittlerweile die vielfältigen Aufgaben mit einem Förderbeitrag unterstützen.
Unter der Leitung von Sonja Lutz wurde 1993 eine Rhythmikgruppe mit dem Gedanken musikalischer Früherziehung gegründet. Somit wurden erste Kontakte zu Kindern ab 4 Jahren geknüpft.
Dirigent Arthur Rigger und Vorstand Adolf Hahn gelang es in einem guten Team aus Vorstandschaft und Musikern den Verein mittlerweile zu einer renommierten Mittelstufenkapelle zu formen. Zum Maifest 1995 kamen Gedanken auf, zur Ergänzung des musikalisch geprägten Zeltfestes eine Gewerbeschau aus der Taufe zu heben. Nach anfänglicher Skepsis bei den Handwerkern ergänzten sich die Ausstellung und das Fest und wurden gemeinsam ein großer Erfolg. Bei der Nachbesprechung kam man überein, dass die Gewerbeschau im vierjährigen Turnus wiederholt werden sollte.
2000 – heute
1999 fand das sicherlich bislang größte Fest in der Geschichte des Musikvereins Liggersdorf und der Gemeinde Hohenfels statt. Eingebettet in das Maifest mit 1000-Mann-Zelt fanden das Bezirksmusikfest des Bezirkes Nellenburg und die zweite Gewerbeausstellung statt. Es war ein rundum gelungenes und auch sehr gut besuchtes Festwochenende. Bei herrlichem Kaiserwetter marschierten zahlreiche Musikkapellen, sowie Wagen- und Fußgruppen, durch ein mit Menschenmassen gefülltes Liggersdorf.
Der Verein erlebte ein stetiges „Berg auf“, was sich in vielen Auftritten, sowie anspruchsvoll und gekonnt dargebotenen Jahreskonzerten niederschlug.
Als Lohn für ihre langjährigen Verdienste erhielten Dirigent Arthur Rigger (30 Jahre Mitglied, davon 20 Jahre Dirigent) und Adolf Hahn (15 Jahre Vorstand) beim Jahreskonzert am 9. Dezember 2000 die Landesehrennadel des Landes Baden-Württemberg überreicht.
2001 war es angedacht, die Jungmusikanten der Musikvereine aus Liggersdorf und Winterspüren in eine Jugendkapelle zusammenzuführen. Aus den jeweiligen Anfangsbuchstaben der Ortsnamen der beteiligten Vereine entstand der Kunstname „WiLi“. Noch in der Entstehungsphase bekamen das die Verantwortlichen des Musikvereins Sentenhart mit und wollten sich auch an der neuen Jugendkapelle beteiligen. Der Name ließ sich mit den Anfangsbuchstaben von Sentenhart auch gut auf den wohlklingenden Namen „WiSeLi“ erweitern.
Die Vorstände der drei beteiligten Vereine wurden sich schnell einig und verpflichteten sich für die neue Jugendkapelle „WiSeLi“ jeweils pro Jahr zwei, also insgesamt sechs Auftritte zu arrangieren. Nach ihren ersten Auftritten muss sich die gute Musik der WiSeLis schnell herumgesprochen haben, sodass schnell mehr Anfragen vorlagen als Auftritte möglich waren. Seit 2002 folgen die Jugendlichen dem Taktstock der bewährten Jugendleiterin Sabine Ströhle. Die Jugendkapelle WiSeLi besteht heute aus 46 Musikerinnen und Musikern (31 vom MV Liggersdorf, 8 vom MV Winterspüren und 7 vom MV Sentenhart).
Durch das unermüdliche Engagement von Sabine Ströhle (seit ihrer Heirat 2009 Sabine Lohr) wurde die Qualität der Ausbildung enorm gesteigert, was unzählige bronzene, silberne und sogar einige goldene Jungmusiker-Leistungsabzeichen belegen.
Das Jahreskonzert 2002 stand unter dem Zeichen des Abschieds von Dirigent Arthur Rigger. Nach über 20-jähriger Dirigententätigkeit wurden unter seiner Leitung nochmals musikalische Höhepunkte seiner Dirigentschaft vorgetragen. Symbolträchtig und in voller Harmonie übergab er im 2. Teil des Jahreskonzertes den Taktstock an seinen Nachfolger, den langjährigen Jugendleiter Martin Groß. Ab 2004 wurde zur musikalischen Früherziehung, die sich jetzt Musikfantasie nannte, für die älteren Kinder eine Blockflötengruppe angeboten. Für die ganz Kleinen ab 2 Jahren entstand eine Rhythmikgruppe. Beide wurden von eigenen Musikerinnen und Musikern geleitet.
Gut vorbereitet und mit großem Engagement geht die große Vereinsfamilie nun unter der musikalischen Leitung von Dirigent Martin Groß und ihrem langjährigen Vorstand Adolf Hahn ins Jubiläumsjahr. Viele über das ganze Jahr verteilte Events sollen, wie die Kerzen auf einem großen Geburtstagskuchen, Glanzpunkte zum 100. Geburtstag des Musikvereins bilden. 11 Kinder der Musikfantasie, 10 Kinder der Flötengruppe, 28 Auszubildende, 13 Kinder des 2008 gegründeten Vororchesters, die WiSeLis, 65 aktive Musikantinnen und Musikanten, 46 passive Mitglieder und 11 Ehrenmitglieder freuen sich darauf miteinander 100 zu werden.
Adolf Hahn / Fritz Bezikofer